Veronika Scharbatke hat sich bei einem Abendsportfest in Pfungstadt gleich auf drei Strecken für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Senioren in Baunatal (10.-12. September 2021) qualifiziert. Hier der Bericht:
Ein Ausflug nach Pfungstadt
Nachdem es im Jahre 2020 keine Freiluftmeisterschaften für
Seniorinnen und Senioren auf der Bahn gegeben hat, veranstaltet der DLV zur
Freude der Teilnehmer nun relativ kurzfristig wieder Meisterschaften im
September in Baunatal. Was braucht man zur Teilnahme? Natürlich
Qualifikationszeiten. Diese dürfen aber nicht älter sein als aus der laufenden
Saison oder der letztjährigen Saison. Woher nehmen, wenn es in 2020 und 2021
bisher kaum Meisterschaften und Wettbewerbe gab. Wer die Hoffnung hatte,
vielleicht gelten diesmal auch die erzielten Zeiten und erfüllten Normen aus
2019, der war etwas blauäugig. Es gelten zwar die erfüllten
Qualifikationszeiten aus 2019, aber man
muss dazu einen entsprechenden Leistungsnachweis in 2021 erbringen, sprich
offizieller Wettkampf mit elektronischer Zeitmessung. Es geht bei den „Masters“
also ähnlich zu wie bei den Olympiaausscheidungen.
Schnell also geschaut, wo gibt es Wettkämpfe. Wo kann man
seine Pflichtzeiten laufen über 200m 400m, 800 m oder 1500 m. Der
Geschäftsführer des Vereins wurde kontaktiert, aber auch er konnte nur einige
Laufveranstaltungen in unserer Nähe in der zweiten Augusthälfte ausfindig
machen. Als Rentner und damit verdonnert zum Homeoffice, wollte man auch mal
wieder „raus“. Also hatte man frühzeitig nach der „Durchimpfung“ Urlaub für diese Zeit gebucht. Aah, da gab es
zwei Angebote für ein Abendsportfest, einmal in Saarbrücken und einmal in
Pfungstadt. Es wurde sich für das Abendsportfest in Pfungstadt entschieden, war
ja ein paar Kilometer näher und man konnte theoretisch alle Strecken laufen. Zudem
gab es die Altersklassenwertung, was bedeutet, man muss nicht bei den 200 m und
den 400 m mit Tiefstart aus den Startblöcken starten. In dem Alter ist es einfacher,
den Hochstart zu machen, oder?
Also Pfungstädter Abendsportfest am 4.8.21, ausgerichtet vom TSV Pfungstadt.
Bekannt und sehr gut angenommen vor allem für den Mittelstreckenbereich. Man
muss sagen, ein schöne familiäre Veranstaltung. Trotzdem oder gerade deshalb
bestens organisiert und auf die Minute pünktlich beim Ablauf des großen
Programmes mit 100 m, 200 m, 400 m, 800 m und 1500 m für weibliche und
männliche Teilnehmer. Zudem wurde noch parallel ein Speerwurfwettbewerb
durchgeführt. Hervorzuheben auch das sehr gute Starterteam. Also wirklich alles
perfekt.
Fahrer, Trainer, Betreuer, Management und Teilnehmerin
hatten sich für einen Start über 200, 400 und 800 m entschieden . Ein
Mammutprogramm, welches in 1,5 Stunden abgewickelt werden musste, aber die
einzige Chance , seine Normzeiten bis zum 29. August erfüllen zu können. Start
über 400 m, gefühlt wie ein Lauf der Oma mit ihren Enkel- bzw. Urenkelkindern
(ab U18). Vorteil hier, man hatte bei den letzten 100 m die ganze Bahn und
damit die Aufmerksamkeit der zuschauenden Teilnehmer und Teilnehmerrinnen von
der Tribüne ganz für sich allein. Es gab ungeteilten Beifall. Bei den folgenden
200 m war die Altersverteilung ähnlich, aber man konnte den ungeteilten Beifall
nur für die letzten 50 m genießen. Der krönende Abschluss, die 800 m.
Eigentlich schon völlig platt von den beiden ersten Läufen, musste man sich
noch einmal aufraffen. Der Betreuer konnte schon die Bratwurst genießen. Wenigstens
waren bei diesem Rennen fast alle Läuferinnen aus den Altersklassen W40 – W65.
Die hatten aber nur diesen einen Lauf
gebucht, waren also ausgeruht. Na ja, es war wie beim 400 m-Lauf. Die letzten
100 m, die Zielgerade, gehörte einem
ganz allein. Die recht gut besuchte
Tribüne applaudierte und gab Aufmunterungen zum Durchhalten für die letzten
verdammten Meter. Es war wohl lauter als bei den Olympischen Spielen, da hier
mehr Leute auf der Tribüne waren als in Tokio. Endlich im Ziel hatte man das Gefühl, die
ersten Teilnehmerinnen kommen schon frisch gestylt vom Duschen wieder. Völlig
platt, aber nach der Erholungspause waren Läuferin und Trainer zufrieden mit
der Leistung. Schließlich waren es drei Siege in der Altersklasse W70 (war ja
auch die einzige und somit älteste Teilnehmerin), obwohl man in allen Läufen
den letzten Platz belegt hatte. Pflichtzeiten erfüllt mit 39,04 Sekunden für
die 200 m, 86,91 Sekunden für die 400 m
und 3:37,19 Minuten für die 800 m. Was will man mehr? Schön schlafen, gut und
gemütlich frühstücken und dann wieder ab nach Hause.
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